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Boostern und Testen in der vierten Infektionswelle - intelligenter Einsatz vorhandener Ressourcen ist wichtiger denn je

In der Hochinzidenzphase der vierten Welle der COVID-19-Pandemie müssen die vorhandene Infektionstest-Ressourcen intelligent eingesetzt werden. Eine Positivrate von weit über 15 % und die neu aufgetretene Omikron-Mutation des Coronavirus schließen aber ein Ausweichen auf Antigen-Schnelltests als "Türöffner" zu sensiblen Arbeits- und Lebensbereichen aus. Denn: Wie schon bei der Delta-Variante sind nun auch bei der Omikron-Mutation Zweifel angebracht, ob die Antigen-Schnelltests die mit der Testzulassung ermittelte Qualität (Sensitivität und Spezifität) wirklich aufrechterhalten können. In Bezug auf Geimpfte kommt hinzu, dass die Viruslast schnell abfällt (vgl. Beitrag auf ntv.de). Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Berufsverband Deutscher Laborärzte die umgehende Abklärung von Verdachtsfällen im PCR-Verfahren, damit keine epidemiologischen Lücken entstehen.

Priorisierung der Booster-Impfungen medizinisch ausrichten, wo dies heute bereits möglich ist

Bei den Booster-Impfungen findet in den Arztpraxen und Impfzentren derzeit faktisch eine Priorisierung nach dem Alter und der ausgeübten Tätigkeit statt. Der Berufsverband Deutscher Laborärzte schlägt vor, diese Reihung bei bestimmten Patient(inn)en anhand des Impftiters anzupassen. Für eine solche medizinische Steuerung der Boosterungen sind zielgerichtete Antikörpertests im Facharztlabor erforderlich. Bei diagnostiziert immungeschwächten Patient(inn)en können sie bereits heute auf Kosten der Krankenkassen durchgeführt werden. Entsprechend sollten nun Coronavirus-Antikörpertests auch für Menschen, die keine Impfreaktion beobachtet haben, zur Kassenleistung werden, so die Erwartung des BDL.