In einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" kritisiert der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Laborärzte (BDL), dass die diagnostischen Möglichkeiten der Fachärztinnen und Fachärzte für Laboratoriumsmedizin zu oft ungenutzt bleiben. Konkret: PCR- und Antikörpertests werden in der vierten Infektionswelle bei den medizinischen Laboren zu selten angefordert, weil die leistungsrechtlichen Rahmenbedingungen nicht stimmen.
In dem Interview mit "Welt"-Redakteurin Kaja Klapsa macht Dr. Andreas Bobrowski deutlich, wie die Teststrategie jetzt angepasst werden muss:
- Bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten muss der Staat wie im schon 2020 die Kosten für den PCR-Test übernehmen.
- In Alten- und Pflegeheimen muss die Gleichstellung von Antigen-Schnelltests und PCR-Tests beendet werden. Sie hat zu dem fast durchgängigen Einsatz der unzuverlässigeren Schnelltests geführt, auch bei Bewohner(inne)n und Personal!
- Impfdurchbrüche verlaufen oft asymptomatisch. Nur mit einem PCR-Test kann man sie vernünftig nachweisen. Sie sollen künftig wieder überall dort eingesetzt werden, wo vulnerable Gruppen geschützt werden müssen.
- Bei den geplanten Auffrischungsimpfungen kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Warum ein vorgeschalteter Antikörpertest medizinisch, ethisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, lesen Sie hier.