Ein Schlag ins Gesicht der Laborärztinnen und Laborärzte ist die Entscheidung des erweiterten Bewertungsausschusses von gestern Abend, die Vergütung der SARS-CoV-2-Infektionstests für gesetzlich Krankenversicherte zum 1.07. von 59,- € auf 39,40 € abzusenken. Von Beginn der COVID-19-Pandemie an haben die deutschen Labormedizinerinnen und Labormediziner unter hohem zeitlichem Druck und mit großem finanziellem und personellem Einsatz gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland gekämpft. Unsere Leistungen wurden weltweit als Vorbild herausgestellt. Es gibt keinen Grund, diese Leistungen zu entwerten.
Vielmehr ist es gefährlich, denn immer weitere Lockerungen der Kontaktverbote werden durch Reihentests flankiert, die große Infektionsausbrüche verhindern sollen. Eine solche Teststrategie ist auf hohe Testkapazitäten in den medizinischen Laboren angewiesen. Wenn ab 1.07. die neue Vergütung in Kraft tritt, könnten diese Labors ihre Anstrengungen zurückfahren: für den Nachschub an Testmaterialien (Reagenzien, Extraktionskits) und im Personaleinsatz braucht man Investitionssicherheit, die jetzt nicht mehr gegeben ist!
Noch ist es nicht zu spät - der Berufsverband Deutscher Laborärzte fordert die gesetzlichen Krankenkassen dazu auf, ihre Haltung zu revidieren.