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BDL warnt vor Gefahren der "Webshop-Diagnostik"

Zum Internationalen Tag der Patientensicherheit sensibilisiert der Berufsverband Deutscher Laborärzte für medizinische Gefahren durch im Internet vertriebene Selbsttests. Der BDL warnt vor Angeboten, die im Gegenzug für selbst abzunehmende Blut-, Speichel- oder Haarproben fragwürdige Auswertungen und "Therapieempfehlungen" liefern.

 

Wenn medizinische Laien das Untersuchungsmaterial selbst einsenden müssten, bestehe die Gefahr, dass ein valides Testergebnis bereits an der Probengewinnung scheitert. „Um den Vitamin-D-Status richtig zu bestimmen, muss man Blut lichtgeschützt und aus der Vene abnehmen, um ein korrektes, quantitatives Ergebnis zu erhalten“, macht der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski das Problem an einem Beispiel deutlich. Auf die Transportbedingungen der angebotenen Tests – wie auch der eigenen Proben – hätten die Kund:innen keinen Einfluss. „Wenn ein Test aus dem Webshop beim Transport zu hohen Temperaturen oder Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, sieht man ihm das in der Regel nicht an. Trotzdem ist er unbrauchbar geworden“, warnt Bobrowski.

 

Mit dem Testergebnis erhalten die Kund:innen teils fragwürdige und mitunter gefährliche "Therapiempfehlungen". Nicht selten wird auf Präparate im Webshop des Testanbieters verwiesen. Am Beispiel Vitamin D wird deutlich: Überdosierte "Therapeutika" schaden der Gesundheit. Bei unklaren Beschwerden sollte daher der erste Weg in die Arztpraxis führen; Webshops können die ärztliche Diagnosestellung nicht ersetzen.

 

Weitere Informationen finden Sie im Internet auf der Themenseite des BDL zur "Webshop-Diagnostik".