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Warnungen scheinen sich zu bestätigen: MT-Berufe-Gesetz schwächt Ausbildungskapazitäten

Ein halbes Jahr bevor das MT-Berufe-Gesetz (MTBG) rechtsgültig wird (1.01.2023), gibt es keine Signale für eine staatliche Ausbildungsfinanzierung der künftigen Medizinischen Technolog:innen im ambulanten Bereich. Die Kosten für den Betrieb unmittelbar krankenhausangehöriger Schulen für medizinisch-technische Berufe werden dagegen über § 17 a des Krankenhausfinanzierungsgesetzes geregelt.

 

In seiner Stellungnahme zu dem für das MTBG grundlegenden, im Februar 2021 durch den Deutschen Bundestag beschlossenen MTA-Reform-Gesetz hatte der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) gefordert: Die Entscheidung, nicht-krankenhauseigene MTA-Ausbildungsstätten zu schließen, war fehlgeleitet. Das MTA-Reform-Gesetz sollte daher darauf ausgerichtet sein, diesen Fehler zu korrigieren. Es muss die Gründung neuer (bzw. den Ausbau bestehender) Einrichtungen fördern, um so den Fachkräftemangel wirksam zu bekämpfen.

Die Ausbildungsreform im medizinisch-technischen Bereich verfehlt ein zentrales Ziel

Nach derzeitigem Stand zeichnet sich jedoch die gegenteilige Entwicklung ab: Bestehende Ausbildungskapazitäten werden weiter geschwächt. Zudem müssen die ambulanten Labore mit Inkrafttreten des MTBG zu Jahresbeginn 2023 zusätzlich zu den bisherigen Kosten der Ausbildung weitere Aufwendungen tragen. Hierzu zählt insbesondere die neue Ausbildungsvergütung und die Ausbildung der Praxisanleiter:innen, einschließlich deren Freistellung im Umfang von 10 % des Arbeitszeitumfangs (15 % ab 1.01.2031).

 

Mittlerweile wird deutlich, dass Rufe nach einer Stärkung der schulischen Ausbildungskapazitäten für die medizinisch-technischen Berufe in Berlin ungehört verhallen. Bis zum Jahresende 2022 zeichnen sich keine gesetzlichen oder verordnungsrechtlichen Änderungen ab, die die schwierigen Startbedinungen für die Ausbildung der Medizinischen Technolog:innen verbessern könnten.

 

Zu der Frage, wie die ambulanten medizinischen Labore bestmöglich auf die neuen Herausforderungen reagieren können, wird der BDL in seinen Mitgliedermails informieren.